Die Opposition ist zwar schon fast zwei Monate her, aber der Riesenplanet Jupiter dominiert nach wie vor den Nachthimmel. Nach Einbruch der Dunkelheit findet man ihn in optimaler Beobachtungsposition hoch im Süden. Die Chancen auf akzeptable Seeingverhältnisse stehen somit nicht schlecht. Am frühen Abend des 23. Februar zeigte uns Jupiter seine Schokoladenseite mit Großem Roten Fleck (GRF). Als Sahnehäubchen zog noch Mond Io vor der Planetenscheibe durch, wobei sein Schatten in die Nähe des GRF fiel. Ein sehr hübscher Anblick im Bino, den ich auch fotografisch festgehalten habe. Die Farbe des GRF war auch schon bei der Live-Beobachtung orange, die Verwirbelungen des südlichen Äquatorialbandes in seinem Kielwasser enorm. Und auch sonst ist in der turbulenten Jupiteratmosphäre ordentlich was los...
Martin Federspiel
Mittwoch, 26. Februar 2014
Mittwoch, 12. Februar 2014
Eine außergewöhnliche Mondnacht
Am Dienstag, den 11. Februar 2014 zogen abends hohe Cirren auf und sorgten für einen auffälligen Halo (kleiner Ring) um den schon fast vollen Mond. Das blieb sogar der Badischen Zeitung nicht verborgen und so entstand ein kleiner Zeitungsartikel, der von einem schönen Bild eines Mondhalos von Achim geziert wird (http://www.badische-zeitung.de/eiskristalle-sorgen-fuer-imposanten-mondring).
Cirrusbewölkung ist normalerweise nicht der Garant für ungetrübte Beobachterfreuden. Ich habe mein Fernrohr (10" SCT) trotzdem rausgestellt und glaubte nach der Auskühlphase meinen Augen nicht trauen zu können: Das Seeing war außergewöhnlich gut. Sogar der deklinationsbedingt niedrig stehende Sirius flimmerte nur wenig. Und blickweise war neben ihm ein kleines Lichtfleckchen zu erkennen, das normalerweise im hellen tanzenden Lichtbrei des Hauptsterns untergeht: der um 10 Größenklassen schwächere weiße Zwergstern Sirius B. Ich habe Sirius B bislang noch nie von zu Hause aus gesehen und erst einmal bei extrem guten Bedingungen vom Schauinsland aus.
Bei den Seeing-Bedingungen sollte es sich ja vielleicht doch lohnen, mal einen Blick auf Mond und Jupiter zu werfen. Leider hatte ich vergessen, die Taukappe (eine Isomatte) mit kühlen zu lassen. Ohne Taukappe drohte das Teleskop aber schnell zu beschlagen. Mit der Taukappe war das Seeing dann nicht mehr ganz so gut, aber immerhin.
Kurz vor Vollmond taucht der helle und junge Krater Aristarch am Terminator auf (unten links im Bild). Sein terrassierter Kraterrand ist sehr hell. In seiner Nähe nimmt das Vallis Schröteri, ein ehemaliger Lavakanal, im berühmten "Kobrakopf" seinen Ursprung. Die ganze Gegend liegt auf einem Plateau, das sich über das Lavameer des Oceanus Procellarum erhebt. Nach Norden schließen sich einige teils mit Lava überschwemmte Krater und Bergrücken an. Hingewiesen sei noch auf die auffälligen Dome knapp nördlich des Kraters Gruithuisen etwas links der Mitte am oberen Bildrand.
Eine andere lohnende Landschaft bei dieser Mondphase ist das Mare Humorum, auf dessen Nordrand der große Krater Gassendi liegt. Bei Gassendi fallen der mehrteilige Zentralberg und einige Rillen auf, die durch Bodenhebungen oder -senkungen entstanden sein dürften. Das gesamte Mare Humorum hat sich ebenfalls abgesenkt, wodurch die konzentrischen Bruchrillen am Rand entstanden sind.
Andere Mondbilder wurden durch vorbeiziehende Cirren so beeinträchtigt, dass sie mit AviStack nicht mehr sinnvoll zu bearbeiten sind (das Stacking von Teilbildern mit unterschiedlichen Intensitäten klappt nicht). An längere Brennweite war auch nicht zu denken, da die Belichtungszeiten durch die dünne Bewölkung schon ziemlich lang waren.
Zum Schluß noch ein kurzer Blick auf Jupiter, der unter der Cirrus-Bewölkung deutlich gelitten hat (Aufnahme mit R-Filter um 22h31m MEZ). Der große rote Fleck war auf der Rückseite, sein kleiner Bruder, das Oval BA, kurz vor dem Verschwinden am Westrand (im Bild rechts unterhalb des südlichen Äquatorialbands auf der Höhe des südlichen gemäßigten Bandes).
Cirrusbewölkung ist normalerweise nicht der Garant für ungetrübte Beobachterfreuden. Ich habe mein Fernrohr (10" SCT) trotzdem rausgestellt und glaubte nach der Auskühlphase meinen Augen nicht trauen zu können: Das Seeing war außergewöhnlich gut. Sogar der deklinationsbedingt niedrig stehende Sirius flimmerte nur wenig. Und blickweise war neben ihm ein kleines Lichtfleckchen zu erkennen, das normalerweise im hellen tanzenden Lichtbrei des Hauptsterns untergeht: der um 10 Größenklassen schwächere weiße Zwergstern Sirius B. Ich habe Sirius B bislang noch nie von zu Hause aus gesehen und erst einmal bei extrem guten Bedingungen vom Schauinsland aus.
Bei den Seeing-Bedingungen sollte es sich ja vielleicht doch lohnen, mal einen Blick auf Mond und Jupiter zu werfen. Leider hatte ich vergessen, die Taukappe (eine Isomatte) mit kühlen zu lassen. Ohne Taukappe drohte das Teleskop aber schnell zu beschlagen. Mit der Taukappe war das Seeing dann nicht mehr ganz so gut, aber immerhin.
Kurz vor Vollmond taucht der helle und junge Krater Aristarch am Terminator auf (unten links im Bild). Sein terrassierter Kraterrand ist sehr hell. In seiner Nähe nimmt das Vallis Schröteri, ein ehemaliger Lavakanal, im berühmten "Kobrakopf" seinen Ursprung. Die ganze Gegend liegt auf einem Plateau, das sich über das Lavameer des Oceanus Procellarum erhebt. Nach Norden schließen sich einige teils mit Lava überschwemmte Krater und Bergrücken an. Hingewiesen sei noch auf die auffälligen Dome knapp nördlich des Kraters Gruithuisen etwas links der Mitte am oberen Bildrand.
Eine andere lohnende Landschaft bei dieser Mondphase ist das Mare Humorum, auf dessen Nordrand der große Krater Gassendi liegt. Bei Gassendi fallen der mehrteilige Zentralberg und einige Rillen auf, die durch Bodenhebungen oder -senkungen entstanden sein dürften. Das gesamte Mare Humorum hat sich ebenfalls abgesenkt, wodurch die konzentrischen Bruchrillen am Rand entstanden sind.
Andere Mondbilder wurden durch vorbeiziehende Cirren so beeinträchtigt, dass sie mit AviStack nicht mehr sinnvoll zu bearbeiten sind (das Stacking von Teilbildern mit unterschiedlichen Intensitäten klappt nicht). An längere Brennweite war auch nicht zu denken, da die Belichtungszeiten durch die dünne Bewölkung schon ziemlich lang waren.
Zum Schluß noch ein kurzer Blick auf Jupiter, der unter der Cirrus-Bewölkung deutlich gelitten hat (Aufnahme mit R-Filter um 22h31m MEZ). Der große rote Fleck war auf der Rückseite, sein kleiner Bruder, das Oval BA, kurz vor dem Verschwinden am Westrand (im Bild rechts unterhalb des südlichen Äquatorialbands auf der Höhe des südlichen gemäßigten Bandes).
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