Mittwoch, 12. Februar 2014

Eine außergewöhnliche Mondnacht

Am Dienstag, den 11. Februar 2014 zogen abends hohe Cirren auf und sorgten für einen auffälligen Halo (kleiner Ring) um den schon fast vollen Mond. Das blieb sogar der Badischen Zeitung nicht verborgen und so entstand ein kleiner Zeitungsartikel, der von einem schönen Bild eines Mondhalos von Achim geziert wird (http://www.badische-zeitung.de/eiskristalle-sorgen-fuer-imposanten-mondring).

Cirrusbewölkung ist normalerweise nicht der Garant für ungetrübte Beobachterfreuden. Ich habe mein Fernrohr (10" SCT) trotzdem rausgestellt und glaubte nach der Auskühlphase meinen Augen nicht trauen zu können: Das Seeing war außergewöhnlich gut. Sogar der deklinationsbedingt niedrig stehende Sirius flimmerte nur wenig. Und blickweise war neben ihm ein kleines Lichtfleckchen zu erkennen, das normalerweise im hellen tanzenden Lichtbrei des Hauptsterns untergeht: der um 10 Größenklassen schwächere weiße Zwergstern Sirius B. Ich habe Sirius B bislang noch nie von zu Hause aus gesehen und erst einmal bei extrem guten Bedingungen vom Schauinsland aus.

Bei den Seeing-Bedingungen sollte es sich ja vielleicht doch lohnen, mal einen Blick auf Mond und Jupiter zu werfen. Leider hatte ich vergessen, die Taukappe (eine Isomatte) mit kühlen zu lassen. Ohne Taukappe drohte das Teleskop aber schnell zu beschlagen. Mit der Taukappe war das Seeing dann nicht mehr ganz so gut, aber immerhin.


Kurz vor Vollmond taucht der helle und junge Krater Aristarch am Terminator auf (unten links im Bild). Sein terrassierter Kraterrand ist sehr hell. In seiner Nähe nimmt das Vallis Schröteri, ein ehemaliger Lavakanal, im berühmten "Kobrakopf" seinen Ursprung. Die ganze Gegend liegt auf einem Plateau, das sich über das Lavameer des Oceanus Procellarum erhebt. Nach Norden schließen sich einige teils mit Lava überschwemmte Krater und Bergrücken an. Hingewiesen sei noch auf die auffälligen Dome knapp nördlich des Kraters Gruithuisen etwas links der Mitte am oberen Bildrand.


Eine andere lohnende Landschaft bei dieser Mondphase ist das Mare Humorum, auf dessen Nordrand der große Krater Gassendi liegt. Bei Gassendi fallen der mehrteilige Zentralberg und einige Rillen auf, die durch Bodenhebungen oder -senkungen entstanden sein dürften. Das gesamte Mare Humorum hat sich ebenfalls abgesenkt, wodurch die konzentrischen Bruchrillen am Rand entstanden sind.

Andere Mondbilder wurden durch vorbeiziehende Cirren so beeinträchtigt, dass sie mit AviStack nicht mehr sinnvoll zu bearbeiten sind (das Stacking von Teilbildern mit unterschiedlichen Intensitäten klappt nicht). An längere Brennweite war auch nicht zu denken, da die Belichtungszeiten durch die dünne Bewölkung schon ziemlich lang waren.


Zum Schluß noch ein kurzer Blick auf Jupiter, der unter der Cirrus-Bewölkung deutlich gelitten hat (Aufnahme mit R-Filter um 22h31m MEZ). Der große rote Fleck war auf der Rückseite, sein kleiner Bruder, das Oval BA, kurz vor dem Verschwinden am Westrand (im Bild rechts unterhalb des südlichen Äquatorialbands auf der Höhe des südlichen gemäßigten Bandes).

Sonntag, 26. Januar 2014

Sternwarte im Mondlicht


Am 12. Januar war ich mit Peter trotz bereits sehr hellem Mond auf der Sternwarte. Fotografisch gab der Himmel nicht so viel her, aber wir haben versucht mit H-Alpha Filtern dennoch ein bisschen Signal auf den Chip zu bekommen. Peter nahm in der Westkuppel den Pferdekopfnebel auf und ich machte in der Ostkuppel am M78-Mosaik weiter. Nebenbei entstanden auch Aufnahmen vom Jupiter mit dem C14. Der einzige Vorteil des hellen Mondlichts: man konnte ganz gut die Umgebung fotografieren. So entstanden folgende Bilder.





Leo Bette


Montag, 13. Januar 2014

Sonnenfleckengruppe am 7.1.2014

Sonnenfleckengruppe am 7.1.2014 mit einem 80/400mm Refraktor und 2 fach Barlow fotografiert. Nachbearbeitung mit Fitswork.



Manfred Steinmann

Dienstag, 7. Januar 2014

Montag, 6. Januar 2014

5. Januar 2014 - Jupiter in Opposition


Am 5. Januar 2014 stand Jupiter im Sternbild Zwillinge in Opposition zur Sonne. Günstiger ist er von unseren nördlichen Gefilden aus nicht mehr zu beobachten. Bei ordentlicher Luftqualität zeigen sich sowohl bei visueller als auch inbesondere bei fotografischer Beobachtung viele Details in der Atmosphäre. Besonders beeindruckend ist die Gegend um den Großen Roten Fleck (GRF): westlich (nach der Umströmung) des GRF ist das südliche Äquatorialband stark verwirbelt. Visuell erscheint der GRF in leuchtendem Orange. Aber auch sonst ist einiges los in der Jupiteratmosphäre. Es lohnt sich, den Gasriesenplaneten im Auge zu behalten.

Martin Federspiel

Sonntag, 22. Dezember 2013

Messier 20 - Trifidnebel


Diesen Sommer habe ich mit verschiedenen Teleskopen der Sternfreunde auf der Schauinslandsternwarte den Trifidnebel fotografiert. Bei dem Bild handelt es sich wieder um ein HaLRGB-Komposit, bearbeitet mit Pixinsight. Die Aufnahmen entstanden in 5 Nächten im Juli 2013.



Aufnahmedaten:
RGBs mit drei verschiedenen Teleskopen: EOS1000Da, ISO800
C8 in der Westkuppel Piggyback an Astrokamera, Guiding mit Lodestar, TS-SC-Korrektor 0.8x
3 x 10min + 2 x 15min = 1h
C14 auf GM2000, Guiding mit Lodestar an OAG, TS-SC-Korrektor 0.8x
2x10min + 6x15min = 1h50min
Ostkuppel Keller-Newton: Guiding-Probleme, stark verzogene Aufnahmen, nur 3x5min brauchbar = 15min
Luminanz: mit ST10 in Ostkuppel, Guiding mit internem Guiding-Chip, 1300mm Brennweite
20x30sec + 21x1min + 6x2min + 14x3min + 13x5min = 2h30min
Blau: ST10 wie bei Luminanz, aber 2x2Binning, 12x05min =1h
H-Alpha: ST10 mit Custom Scientifics 3nm H-Alpha Filter (danke Uli!), 19x5min = 1h35min
Gesamtbelichtungszeit: 8h10min

Leo Bette

Freitag, 13. Dezember 2013

Lovejoy

Ursprünglich wollte ich den Kometen mit Achim's 400er Tele auf dem C14 fotografieren, schlussendlich hat die Zeit morgens dann aber nur noch für einen Schnappschuss aus dem Auto gereicht:


Aufnahmedaten:
Canon 5D Mark III
Nikon 14-24 f/2,8 @24mm
Zeit: 30 Sek.
Blende: 2,8
ISO 1600