Sonntag, 31. August 2014

Sommerspätlese von 2013

Der diesjährige Sommer war astrotechnisch leider nicht so ergiebig. Dafür zeige ich hier zwei Bilder vom letzen Jahr: NGC 6914 und NGC 6604.

NGC 6914 ist ein blauer Reflexionsnebel eingebettet in rötliche Wasserstoffemissionsnebel im Sternbild Schwan. Die Entfernung zu uns beträgt ca. 6.000 Lichtjahre. Im Vordergrund zeichnen sich dunkle Staubwolken ab.
























Auf folgendem Schwarz-Weiß-Bild ist der selbe Bildausschnitt im Licht der H-Alpha Emissionslinie zu sehen. Wie man unschwer erkennt, ist vom bläulichen Licht des Reflexionsnebels nichts mehr zu sehen. Dafür zeichnen sich Details in den Staubwolken besser ab. Das obige Farbbild ist eine Kombination aus LRGB- und H-Alpha-Aufnahmen.
























Aufnahmedaten:
Schauinslandsternwarte, 1. und 2. August 2013
SBIG ST10 am 15"-Newton, bei 1300mm Brennweie
H-alpha: 9x1200sec + 1x600sec mit Custom Scientifics 3nm filter (danke Uli!)
Luminanz: 18x30sec + 2x60sec + 18x180sec + 1x300sec
RGB (2x2 Binning): 18x120sec, 18x120sec, 18x180sec
Gesamtbelichtungszeit: 6h 8min
Bildbearbeitung in PixInsight 
(Die Aufnahmedaten waren Teil des Unterrichtsmaterials des Pixinsight-Workshops mit Vicent Perris 2013 in München. Davon habe ich bei der Bildbearbeitung viel profitiert.)


NGC6604 ist die Bezeichnung eines offenen Sternhaufens im Sternbild Schlange, ca. 2° nördlich vom sehr viel bekannteren Adlernebel. Die Entfernung beträgt ca. 5.500 Lichtjahre. Der dazugehörige rötliche Emissionsbebel hat die Nummer 54 im Sharpless-Katalog und gehört gemeinsam mit dem Adlernebel M16 und dem Omega-Nebel M17 zu einem großen zusammenhängenden Komplex aus Dunkelwolken und ionisiertem Wasserstoffgas.




 
Aufnahmedaten:
Schauinslandsternwarte, 12. und 15. Juli 2013
EOS1000D (astromodifiziert) mit IDAS LPS 2 Kontrastfilter
Canon 300mm Teleobjektiv + 1.4x Telekonverter (ergibt 420mm Brennweite)
Belichtungszeit: 6h
Bildbearbeitung in PixInsight

31. August 2013, Leo Bette


Donnerstag, 19. Juni 2014

Messier 101 als Gemeinschaftsprojekt


Die Nächte sind ja leider sehr kurz zur Zeit und es ist gar nicht so einfach, genügend Belichtungszeit für ein Bild zusammenzukriegen. Peter, Stephan und ich haben uns deshalb zusammengetan, um ein Gemeinschaftsbild beim diesjährigen Interstellarum-Astrofoto-Wettbewerb einzureichen.

Die Konkurrenz ist stark, aber träumen darf man ja... der 1. Preis ist eine hochwertige astronomische Montierung, die sich richtig gut auf unserer Vereinssternwarte machen würde! ;-)

Aufnahmedaten und Belichtungszeiten:
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Gesamtbelichtungszeit im Projekt:
Luminanz: 346min
RGB: 170min, 180min, 175min (=525min)
H-Alpha: 240min
DSLR: 222min
total: 1333min (22h13min)

Ort: Schauinsland Sternwarte
Zeit: fast alle Aufnahmen entstanden im Frühjahr 2014
Bildbearbeitung als LHaRGB in Pixinsight
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Peter Dietrich:
DSLR, gekühlte und astromodifizierte EOS300D, ISO400
Westkuppel Astrokamera, 1000mm Brennweite
Autoguiding mit modifizierter Webcam am OAG der AK
14 Belichtungen zwischen 5 und 20 min Länge
Gesamtbelichtungszeit: 162min
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Stephan Studer:
CCD, Moravian G2-8300, -25°C
Ostkuppel 15"-Newton mit Keller-Korrektor, 1300mm Brennweite
Autoguiding mit MGEN an Leitrohr
Luminanz: 26x5min = 130min
Rot: 10x5min = 50min
Grün: 14x5min = 70min
Blau: 13x5min = 65min
H-Alpha (Astronomik 12nm): 8x10min = 80min
Gesamtbelichtungszeit: 395min
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Leo Bette:
CCD, SBIG ST10, -30°C
C8 mit TS-SC-0.8x-Korrektor, 1600mm Brennweite
Autoguiding mit StarlightXPress Lodestar an OAG
Luminanz: 42x5min + 2x3min = 216min
Rot: 8x10min = 80min
Grün: 7x10min = 70min
Blau: 7x10min = 70min
Gesamtbelichtungszeit am C8: 436min

CCD, SBIG ST10, -30°C
Ostkuppel 15"-Newton mit Keller-Korrektor, 1300mm Brennweite
Autoguiding mit StarlightXPress Lodestar an OAG
Rot: 8x5min = 40min
Grün: 8x5min = 40min
Blau: 8x5min = 40min
H-Alpha (Astrodon 3nm): 10min + 5x30min = 160min
Gesamtbelichtungszeit in der Ostkuppel: 280min

DSLR, astromodifizierte EOS1000D, ISO800, aufgenommen in 2012
Westkuppel Astrokamera, 1000mm Brennweite
Autoguiding mit ST4 an OAG der AK
2x5min + 5x10min = 60min

Sonntag, 15. Juni 2014

Messier 13 durch den neuen Optec Korrektor



10x5min bei ISO800 (EOS1000D)
C14 mit Optec 0.75x Korrektor

Wie im letzten Blättchen beschrieben haben die Sternfreunde einen neuen Korrektor für das C14 erworben. Es handelt sich um einen NextGEN 316 von Optec. Die 4m Brennweite des C14 werden auf 3m verkürzt. Dadurch verbessert sich das Öffnungsverhältnis. Das wichtigste ist jedoch die Korrektur des gewölbten Bildfeldes, so dass die Sterne auch am Rand des Bildes punktförmig bleiben.

Am 8. Juni habe ich den neuen Korrektor zum ersten Mal ausprobieren können. Wegen seiner Größe (3 Zoll Durchmesser) musste erst eine Adaption an das C14 hergestellt werden (vielen Dank an Uli!). Das helle Mondlicht in jener Nacht machte den Himmel für gute Deepsky Aufnahmen eigentlich ungeeignet. Für diesen technischen Test war es jedoch OK. Wie man auf dem Bild sieht, ist die Sternabbildung gut und das Ergebnis insgesamt vielversprechend. Den Sternfreunden steht damit eine weitere Möglichkeit zur Astrofotografie offen. Mit 3m Brennweite erschließen sich viele neue Objekte!

Leo Bette

Mittwoch, 28. Mai 2014

Sternwartenrenovierung im Mai

Am vergangenen Samstag ging die Renovierung der Sternwarte weiter.

Ziel war die Reparatur des Lochs in der Ostkuppel, das Abdecken des verbliebenen Spaltes zwischen Mauer und Dach und das weitere Entrümpeln.

Angesichts der wenigen Helfer und des hohen Arbeitsaufwandes, haben wir uns für das Abdecken des Spaltes zwischen Mauer und Dach für eine Minimallösung aus Blechen entschieden. (Ursprünglich geplant wäre gewesen, die gesamte Mauer im Bereich über dem Dach mit einer Verschalung aus Holz zu verkleiden.)

Auf dem Bild links sieht man, wie Volker die Latten vorbehandelt, die später die Bleche an der Wand halten sollen.



Und hier schneidet Peter Blechstreifen zu und Uli bohrt die benötigten Löcher:























Die Blechstreifen decken den Spalt ab und sollen verhindern, dass Regenwasser an der Wand herunterläuft.



















 


Das Loch in der Außenhaut der Ostkuppel wurde mit einer  Glasfasermatte geflickt.






















Zwischendurch gab es eine unerwartete und sehr angenehme Einladung zum Frühstück im Freien. Vielen Dank an das Geburtstagskind!









Uli hat eine zusätzliche Prismenklemme am Ostkuppel-Newton angebracht um Zubehör wie Teleobjektive oder ein Leitrohr anbringen zu können.






Unter der Ostkuppel hat ein Paar Bachstelzen ein Nest gebaut. Wir machten uns Sorgen, dass die kleinen gar nicht gefüttert werden, während wir da sind. Im Laufe des Tages gewöhnten sich die Vögel aber an unsere Anwesenheit und trauten sich wieder an ihr Nest.







Dienstag, 13. Mai 2014

Antennen-Galaxie

Zur Abwechslung mal wieder ein Beitrag mit astronomischem Inhalt! Dem schlechten Wetter und der immer später einsetzenden Dämmerung zum Trotz konnte ich zuletzt noch ein Minimum an Photonen zusammenkratzen, das eine Bildbearbeitung rechtfertigt. An insgesamt drei Abenden kamen dabei 12 x 10 min L, jeweils 4 x 10 min RGB und 3 x 10 min Ha zusammen.

NGC 4038 bei 1300 mm
Stephan Studer

Sonntag, 11. Mai 2014

Fortsetzung Sternwartenrenovierung

Es gibt neue Bilder von den Renovierungsarbeiten auf der Sternwarte. Das Dach ist jetzt neu gedeckt und sollte für die nächsten Jahre wieder dicht sein. Das gröbste und dringlichste ist damit getan. Jetzt stehen noch viele ebenfalls wichtige Kleinigkeiten an.


Kritische Stellen sind die tragenden Holzbalken, die aus dem Dach herausragen. Sie wurden mit Bitumen-Kleber abgedichtet. Auf die alten Metallschuhe an diesen Stellen haben wir verzichtet.


Die Ostkuppel war an mehreren Stellen undicht, es waren auch zwei Löcher in der Außenhaut der Kuppel. Das größte Loch muss noch mit geeignetem Material geflickt werden. Von innen wurde die alte abblätternde Farbe entfernt und neue aufgetragen.


Die Schienen auf denen der Kuppelspalt läuft hatten sich vom Holz gelöst und der Deckel schleifte. Das Holz ist an mehreren Stellen morsch.


Peter gab einen hervorragenden Blechner ab und hat ein neues passendes Blech hergestellt, als Abschluss und Abdeckung für das Holz.


Weil das Holz schon so verrottet ist, dass die Schrauben nicht mehr gut darin halten, wurden die Metallschienen mit zusätzlichen Winkeln befestigt.


Der Kurbelmechanismus der Westkuppel ist verschlissen. Der Kuppelspalt ließ sich seit ca. einem jahr nur noch mit Mühe öffnen, zuletzt gar nicht mehr! Zur Reparatur ihn Peter ausgebaut und zu sich nach Hause mitgenommen.

Dienstag, 22. April 2014

Sternwartenrenovierung geht weiter...

Heute war der dritte Tag, an dem am Dach der Schauinsland Sternwarte gearbeitet wurde. Die letzten Reste von Dachpappe und Bitumenbahnen sind entfernt.

 













Der Flammenwerfer wurde eingesetzt um das Bitumen aufzuweichen.



Ein Spalt zwischen Dach und Mauerwerk des Ringbaus wurde geschaffen. Er soll verhindern, dass Feuchtigkeit aus der Mauer in das Dach gelangt.
 


Der alte lose Putz wurde von der Wand abgeschlagen. Anschließend hat Volker angefangen, die Mauer neu zu verputzen.
Stephan hat eine gefühlte Million Nägel aus dem Dach gezogen...










Unter den Blechverkleidungen der Hauptbalken kommen Feuchtigkeitsschäden zutage.












Das genaue Ausmaß der Schäden muss noch ermittelt werden...



















Hans Theo hat die Werkstatt aufgeräumt. Endlich herrscht dort wieder Ordnung. Jetzt liegt es an jedem einzelnen, diese auch aufrecht zu halten. Also bitte in Zukunft jedes Werkzeug immer schön an seinen Platz zurücklegen! :)









Montag, 14. April 2014

Sternwarte Dach abgedeckt

Am Samstag 12. April waren sechs Sternfreunde auf dem Schauinsland. Wir haben uns unter der Leitung von Volker Buss von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr um die Renovierung des Daches gekümmert. Die folgende Bilder geben davon einen Eindruck.
Wir haben das Gerüst von Volker an die Sternwarte gestellt. Damit ist sichergestellt, dass niemand vom Dach bis auf den Boden herunterfallen kann.
Die Schindeln werden mit Spaten von der Dachoberfläche abgelöst. Vorn im Stehen, hinten aber gebückt oder sitzend. Das geht enorm ins Kreuz!
Nach stundenlangem Schinde(l)n endlich Mittagspause.
Der Stützbalken ist seit vielen Jahren verfault. Wir haben ihn nun abgebaut.
Rüdiger hat seinen Kombi voller „Literatur“ aus der Sternwarte, die niemand mehr anschauen möchte. Der Kombi wiegt nun schwer, aber die Sternwarte wurde wesentlich erleichtert und entrümpelt.
Marodes Holz am oberen Dachrand. Das Dach war dort nicht undicht, aber das Mauerwerk ist immer feucht. Die Anbindung des Daches soll geändert werden, damit dies nicht wieder passieren kann.
Nun ist das Dach weitgehend abgedeckt. Es sieht aus, als wäre es noch gedeckt, doch das Graue ist nur Staub.
Abdecken des Daches mit Schwimmbadplane nach der Arbeit, damit es bis zum nächsten Mal nicht reinregnet.
Und dann endlich entspannen.