Sonntag, 4. März 2012

Mond am Abend des 3. März 2012

Reiner Vogel hat ja schon darüber berichtet, dass die Bedingungen für die Mondbeobachtung in den letzten Tagen sehr gut waren. Leider verhinderten berufliche Verpflichtungen und Nebel bislang, dass auch ich von diesen Bedingungen profitieren konnte. Doch am Samstag Abend klappte es auch für mich mit noch ganz akzeptabelen Verhältnissen - will heißen hoch stehender Mond, kaum Blurring, aber deutliche Bildbewegung.

Die Mondlandschaften zwischen Erstem Viertel und Vollmond sind besonders gut bekannt, da der Mond dann bei Einbruch der Dunkelheit in bester Beobachtungsposition steht. Also habe ich mit der üblichen Ausrüstung (10"-Meade SC, DMK 31-Kamera) einige "Klassiker" abgelichtet.

Mein erster Blick galt Plato, den Alpen mit Alpental und auf der anderen Seite mit Sinus Iridum.




Die Vielfalt an Einzelheiten und Formen ist überwältigend. Die Rille im Alpental ist auch bei schon höherem Sonnenstand noch sichtbar. In der Umgebung von Plato sind noch einige Rillen zu entdecken. Der terrassenartige Aufbau des Randes von Sinus Iridum beeindruckt mich immer wieder. Man könnte natürlich seitenlange geologische Aufsätze über die Mondlandschaften schreiben, das will ich hier jetzt nicht tun (vielleicht halte ich mal einen Vortrag bei einem SFB-Abend darüber). Wer sich dafür interessiert, schaut mal hier: http://lpod.wikispaces.com oder hier: http://www.lpod.org/cwm .

Südlich von Sinus Iridum kamen gerade die Gruithuisen-Dome ans Licht, Strukturen eindeutig vulkanischer Aktivität. Um die Form der Dome und den Krater auf Gruithuisen gamma besser erkennen zu können, hätte die Sonne allerdings noch ein Stückchen höher stehen sollen. Na ja - beim nächsten Mal.


Wir gehen weiter am Terminator entlang nach Süden und treffen auf den immer wieder spektakulären Krater Kopernikus mit dem nördlich davon gelegenen Karpatengebirge (als Teil der Südbegrenzung des Imbrium-Einschlagbeckens). Um Details in Kopernikus nicht überzubelichten, musste die Belichtungszeit eher kurz gehalten werden, weswegen die Umgebung zum Terminator hin ziemlich dunkel erscheint. Vielleicht könnte man da mit der Bildverarbeitung noch mehr spielen.




Eine abwechslungsreiche Landschaft mit jungen und alten, mehr oder weniger überfluteten Kratern befindet sich bei Bullialdus. Links im Bild erkennt man einige Rillen, die im Zusammenhang mit dem Einschlagbecken des Mare Humorum stehen.



Zum Schluss noch ein Blick auf einen weiteren Klassiker: Die große Wallebene Clavius mit zahlreichen Innenkratern, mit denen man das Auflösungsvermögen testen kann, und den Prototyp eines jungen, größeren Einschlagkraters mit Zentralberg und terrassiertem Wall, Tycho.


Mich faszinieren die abwechslungsreichen Mondlandschaften immer wieder, obwohl man vieles schon 1000x gesehen hat.

1 Kommentar: